Ortschaft in Ostfriesland, seit 1237
ANSCHLUß AN DAS ÖFFENTLICHE STROMNETZ
Im Jahre 1924 wurde Eggelingen an das öffentliche Stromnetz angeschlossen. Ein Transformatorenhäuschen wurde
auf dem Grundstück der Familie Jakobs, Wangerland Straße 3, errichtet. Das Haus Jakobs erhielt dafür den
kostenlosen Anschluß.
Die Petroleumlampen, in den Wohnungen als Tischlampen, in den Läden und sonstigen Betrieben als Wandlampen
und in den landwirtschaftlichen Betriebsgebäuden als Stall-Laternen (Schienfatt) gebräuchlich, hatten in den meisten
Häusern ausgedient. Vorbei war die Zeit, als es in den Wohnungen durchweg nur eine Lichtquelle gab, nämlich die
Petroleum-Lampe, die nötigenfalls von einem Zimmer ins andere transportiert und auch den Besuchern
entgegengehalten wurde, sofern abends noch Gäste kamen. Als zusätzliche Beleuchtungen wurden insbesondere in
den Schlafräumen Kerzen vorrätig gehalten.
Das elektrische Licht war mithin ein gewaltiger Fortschritt und in den meisten Häusern begrüßt. Es gab jedoch auch
einige Hausbesitzer, die ihm mißtrauten und lieber auf den Stromanschluß verzichteten. Zu groß erschien ihnen die
Gefahr für Haus und Hof. Die letzten Anschlüsse erfolgten daher erst Ende der vierziger oder Anfang der fünfziger
Jahre. Einzelne Häuser waren zu Anfang auch deswegen nicht angeschlossen worden, weil sie zu weit abseits lagen.
Mit dem elektrischen Strom gab es nicht nur helleres Licht, sondern in seiner Folge wurden viele Neuheiten
eingeführt, die heute selbstverständlich sind. Im Haushalt wurde das Kohlebügeleisen nach und nach durch das
elektrische verdrängt, es gab bald die ersten elektrischen Kochplatten und Heizkörper. Die Bauern konnten sich
Elektromotoren zulegen zum Betrieb ihrer Dreschmaschinen und Getreidemühlen, und die Gewerbebetriebe nutzten
zum Teil die Möglichkeit, sich mit elektrisch betriebenen Geräten und Maschinen auszustatten. Radiogeräte, die seit
Ende der dreißiger Jahre fast in jedem zweiten Haus standen, wären ohne elektrischen Stromanschluß kaum denkbar.
Gleich nach Beendigung des zweiten Weltkrieges gab es einen Engpaß in der Stromversorgung. Oder war es nur eine
Schikane der Besatzungsmacht, daß täglich mehrere Stunden, aber auch abends die Stromzufuhr abgeschaltet
wurde? Glücklich dran waren diejenigen, die aus früheren Tagen ihre alten Petroleumlampen noch hatten. Aber es
dauerte nicht lange, und sie hatten endgültig ausgedient. So manche Lampe wanderte in den Schutt und diente
schließlich dazu, die Bombentrichter aufzufüllen. Schade drum, denn es war so manches schöne Stück darunter. Wer
seine alte Petroleumlampe in die heutige Zeit hinübergerettet hat, besitzt ein wertvolles Erinnerungsstück an
vergangene Zeiten.