Eggelingen
Ortschaft in Ostfriesland, seit 1237
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VEREINE UND GRUPPEN "Der Verein der Liedertafel hat die Beförderung eines mehrstimmigen Gesanges und außer diesem die Hebung der Geselligkeit und des Frohsinns zum Zweck, unter dem Panier: Eintracht und Liebe." So stand es in den Statuten der Eggelinger Liedertafel vom 15. Jan. 1863, wovon uns ein Exemplar vorliegt. In den Statuten heißt es dann u.a. weiter, daß die Mitglieder der Liedertafel regelmäßige Zusammenkünfte abhielten, und zwar Sonnabend abends von 6 bis 8 Uhr wechselweise in den Wirtshäusern bei Koch Ww. und Luitjens. Auch 1920 war hier ein Gesangverein aktiv. Ob es noch der von 1863 oder ein Nachfolgeverein war, wissen wir nicht. Handwerkerverein Mehr wissen wir über den früheren Handwerkerverein, den es laut mündlicher Überlieferung bereits vor 1914, möglicherweise vor der Jahrhundertwende gegeben hat. Ein altes Protokollbuch dieses Vereins ist noch vorhanden. Das älteste Protokoll datiert vom 14. Febr. 1926. Hier bezeichnet sich der Verein als Beerdigungsverein. Vorsitzender war damals Schuhmachermeister Johann Christians, der in dem Haus Warfstraße 21 wohnte. Schriftführer war der Tischler und Zimmerer Reent Heeren. In dem Protokoll vom 14.02.1926 heißt es, daß die Generalversammlung die von der Kommission entworfene Satzung genehmigt habe. Die Satzung liegt jedoch nicht mehr vor. Wie der Name Handwerkerverein schon sagt, gehörten ihm zumindest zunächst nur Handwerker an. Zweck des Vereins war sicher die Traditionspflege des Handwerks, die Besprechung von Problemen und gegenseitigen Interessen, die Geselligkeit und möglicherweise die gegenseitige Unterstützung. Letzteres zumindest insoweit, als dem Handwerkerverein eine Sterbekasse angeschlossen war, deren Mitglieder bei Sterbefällen einen Betrag aus der Kasse erhielten und den Sarg geliefert bekamen. Die Särge wurden offenbar auf Kosten der Sterbekasse angefertigt. In dem Protokoll vom 07.02. 1931 heißt es zum Beispiel, daß noch Holz vorhanden war für einen Sarg. Also beschlossen die Versammlungsteilnehmer, Holz für zwei weitere Särge anzuschaffen. Freud' und Leid lagen auch damals eng beisammen; denn in den Protokollen des Handwerkervereins der dreißiger Jahre ist ansonsten von Tanzveranstaltungen mit "theatralischen Vorstellungen" in Ottens Gastwirtschaft, von Boßelveranstaltungen und Ausflügen die Rede. Die Hitlerzeit, während welcher derartige Lustbarkeiten durchaus begrüßt wurden (das Volk sollte ja bei Laune gehalten werden), ist auch an diesem Verein nicht spurlos vorübergegangen. In einem Protokoll vom Oktober 1936 heißt es plötzlich: "Die Versammlung wurde um 8 Uhr mit einem Sieg-Heil auf den Führer und Reichskanzler geschlossen." Möglicherweise war es den Vereinsmitgliedern auf die Dauer jedoch zu albern, ihrem damaligen Staatsoberhaupt auf diese Weise zu huldigen. In dem nächsten Protokoll hieß es jedenfalls nur, daß die Versammlung "wie üblich" geschlossen wurde. Am 27.07.1942 wurde beschlossen, während des Krieges keine Versammlungen mehr abzuhalten. Die Beiträge sollten aber weiterhin kassiert werden. Nach 1945 blühte das Vereinsleben noch einmal auf. Es gab noch mehrere Wechsel im Vorstand. Dann erlahmte das Interesse an diesem Verein. Er wurde 1958 stillschweigend aufgelöst. Boßelverein Konkurrenz hatte der Handwerkerverein allerdings auch bekommen durch einen Boßelverein. Älteren Eggelingern ist sicher noch bekannt, daß ein solcher Verein hier bereits in den dreißiger Jahren bestand, zeitweise gemeinsam mit Wiefels. Er war auch aktiv und veranstaltete Boßel- und Klootschießerwettkämpfe. Es gab erstmals als ersten Preis ein Fahrrad zu gewinnen. Ende der vierziger oder Anfang der fünfziger Jahre wurde erneut ein Boßelverein gegründet. Auch dieser Verein zeigte Aktivitäten, hatte aber offenbar kein Durchhaltevermögen. Eines Tages gab es ihn nicht mehr. Als 1958 das Vereinswesen hier völlig daniederlag, gab es glücklicherweise jemanden, der das Problem energisch anpackte, und das war Hermann Memenga. Er war in der Boßeler-Hochburg Esens aktiv gewesen und hatte in vielen Wettkämpfen manchen Preis errungen. Er vermißte hier das Friesenspiel und machte sich daran, die Eggelinger dafür wieder zu gewinnen. Mit einigen Mitstreitern organisierte er eine Gründerversammlung, die am 25. August 1959 in der Gastwirtschaft Otten stattfand. P r o t o k o l l über die Gründung eines Klootschießer- und Boßelvereins am Dienstag, dem 25.8.1959. Herr Memenga eröffnete die Versammlung, begrüßte die Anwesenden und gab einen Überblick über die Vorbereitungen zur Gründung eines Klootschießer- und Boßelervereins. Nach einer kurzen Ansprache wurde die Gründung des Vereins beschlossen. Als Gründungstag gilt der 25. August 1959. Der Verein soll den Namen tragen: Klootschießer- und Boßelerverein "Eenigkeit Free weg" Eggelingen. Dem Verein gehören laut Zeichnungsliste 43 Mitglieder an, davon sind: 13 aktive Mitglieder 30 passive Mitglieder Gewählt wurden, und zwar durch Zuruf, gegen welche Wahlart von keiner Seite Widerspruch erhoben wurde: Zum ersten Vorsitzenden Herr Siebelt Otten, Kleinwarfen, Post Eggelingen, Zum 2. Vorsitzenden Herr Hermann Memenga, Eggelingen Zum Schriftführer Herr Ihno Redelfs, Toquard, Post Eggelingen Die Wahlen wurden für jeden gesondert durchgeführt und erfolgten für alle drei einstimmig. Die Gewählten nahmen die Wahl an. Die Wahl eines Kassenführers wurde zurückgestellt. Für die Richtigkeit des Protokolls: 1. Vorsitzender gez. Siebelt Otten 2. Vorsitzender gez. Hermann Memenga Schriftführer gez. Ihno Redelfs Die Vereinsmitglieder machten sich mit großem Elan ans Werk. Schon am 3. und 4. Oktober 1959 sollte das Gründungsfest stattfinden. Dabei fehlte es an Ausrüstung, vor allem aber an Geld. Eine Boßelkugel aus Packholz kostete damals 16,80 DM, eine Gummikugel 23,50 DM. Das Fest konnte daher nur stattfinden, weil Siebelt Otten und Hermann Memenga es vorfinanzierten. Trotz aller Widrigkeiten fand es termingerecht statt und wurde ein voller Erfolg. Nach vielen Jahren stand erstmals wieder ein Festzelt im Dorf. Seitdem spricht man hier vom Zeltfest, wenn das Fest des Klootschießer- und Boßelervereins gemeint ist, und es hat seinen festen Platz in der Reihe der hiesigen Veranstaltungen. Da es in den ersten Jahren nach der Gründung des Vereins die heute bekannten Punktkämpfe noch nicht gab, forderte man andere Vereine zu Freundschaftskämpfen heraus, die entweder auf der Straße mit Boßeln oder im Feld mit dem Kloot ausgetragen wurden. Im Jahre 1961 wurde Hermann Memenga erster Vorsitzender. Dieses Amt hatte er bis 1975 inne. Zwischendurch bekleidete er noch für ca. 3 Jahre zusätzlich den Posten des Schriftführers. Während dieser Zeit und darüber hinaus bis Anfang 1977 war Erich Duden 2. Vorsitzender. Er kümmerte sich während dieser Zeit aktiv um die Mannschaften und Werfer. Diese Zeit war geprägt durch den Aufbau des Vereins. 1963 wurde Siebelt Otten zum Ehrenvorsitzenden ernannt, und Richard Duden wurde wegen seines unermüdlichen Einsatzes für den Verein dessen Ehrenmitglied. 1962 hatte der Verein bereits 85 Mitglieder. Etwa in dieser Zeit nahm man auch an den damals beginnenden Funktkämpfen um die Kreismeisterschaft teil. Die Entscheidung des Kreisverbandes, die Punktkämpfe einzuführen, fand damals zunächst keine uneingeschränkte Zustimmung. Befürchtet wurde, daß damit die Freundschaftskämpfe unter den Vereinen hinfällig würden. Heute kann man sagen, daß durch diese Entscheidung das Boßeln zum Volkssport geworden ist. Am 11.06.1972 fand das erste Probewerfen der Damen statt. Dies war ein bedeutendes Datum für den Verein, mischten doch seitdem die Frauen bei unserem Friesenspiel mit. Am 14.02.1975 gab es einen Wechsel an der Spitze des Vereins. Harm Oltmanns wurde erster Vorsitzender und blieb es bis 1977. Am 14.01.1977 wurde Erich Duden zum ersten Vorsitzenden gewählt. Das herausragende Ereignis in seiner Amtszeit war der Bau eines Vereinsheimes. Als im Winter 1978 das Vereinslokal schloß, saßen 98 Mitglieder des Boßelvereins sozusagen 'auf der Straße'. Inge Jakobs ist es zu verdanken, daß der Verein wieder zu einer Unterkunft kam. Für die Dauer von 25 Jahren stellte sie den Sportlern den Stalltrakt ihres Hauses an der Wangerlandstraße kostenlos zur Verfügung. Und nun traten die Boßeler selbst in Aktion. In 2500 Arbeitsstunden bauten sie den Stall zu einem Vereinsheim um. Innenwände wurden neu gezogen, sanitäre Anlagen eingebaut und neue Türen und Fester eingesetzt. Der Verein erhielt zwar finanzielle Unterstützung durch die Stadt und den Kreissportbund. Die Zuschüsse waren jedoch bei weitem nicht kostendeckend. Das Material stammt daher zum überwiegenden Teil aus Spenden von Vereinsmitgliedern und von Einwohnern des Ortes. Bei einer Sammelaktion brachten die Eggelinger zudem fast weitere 3.300 DM auf, eine spontane Unterstützung für den Verein. Die Steine für die rustikalen Innenwände holten sich die Eggelinger aus der Ruine eines alten Bauernhauses in Asel. Der Transport und die Maurerarbeiten waren recht mühsam. Einzeln wurden die roten Backsteine aus dem Lehm gelöst, sorgsam gesäubert und wie 'rohe Eier' transportiert, damit sie keine Risse bekamen. Offiziell eröffnet wurde das neue Clubhaus am Sonntag, dem 27. April 1980, mit einem 'Tag der offenen Tür'. Viele Gäste, darunter Vertreter der Stadt und des Kreisverbandes VII der Boßeler und Klootschießer, konnte der erste Vorsitzende begrüßen. Im Jahre 1984 feierte der Boßeler- und Klootschießerverein sein fünfundzwanzigjähriges Bestehen zusammen mit der freiwilligen Feuerwehr, die gleichzeitig ihr fünfzigjähriges Bestehen beging. In einer gemeinsamen Festschrift wurde die Bedeutung der beiden Einrichtungen für unser Dorf eingehend gewürdigt. Seither wird das freundschaftliche Miteinander des Boßelvereins und der Feuerwehr, der wir in dieser Chronik noch einen besonderen Abschnitt widmen, deutlich bei vielen gemeinsamen Veranstaltungen. Die gemeinsamen "Teeabende", die leider außerhalb stattfinden müssen, sind für viele Eggelinger in jedem Winter eine willkommene Abwechslung. Die Nikolausveranstaltungen für die Kinder werden vom Boßelverein und von der Feuerwehr abwechselnd ausgerichtet. Darüber hinaus sind das Weihnachtsknobeln und die Skatabende des Boßelvereins gern genutzte Gelegenheiten, sich an langen Winterabenden zu unterhalten. Das Vereinsheim in seiner rustikalen Bauweise, mit seiner Bar und dem bullernden Kachelofen bietet dafür eine gemütliche Atmosphäre. Die Hauptsache für den Verein bleibt jedoch das Friesenspiel, und die Eggelinger Boßelerinnen und Boßeler lassen keine Gelegenheit aus, sich darin in Punkte- und Freundschaftsspielen mit anderen Vereinen zu messen. Die große Zahl der Urkunden und Pokale im Vereinsheim beweist, daß der Boßeler- und Klootschießerverein "Eenigkeit free weg" Eggelingen den Wettstreit mit anderen Vereinen nicht zu scheuen braucht. Der Verein zählt jetzt 126 Mitglieder. Erster Vorsitzender ist nunmehr seit elf Jahren Karl Zabel, der den Verein mit großem Geschick leitet. Zweiter Vorsitzender ist Wilhelm Jakobs. Der Bürgerverein Die Gründung des Bürgervereins Eggelingen war eine Folge des Anschlusses der früheren Gemeinde Eggelingen an die Stadt Wittmund. Da es hier seitdem keinen Gemeinderat und keinen Bürgermeister mehr gibt und über die Eggelinger Angelegenheiten in Wittmund entschieden wird, befürchteten viele, unsere Interessen könnten dabei zu kurz kommen. Auf jeden Fall sei es ratsam, eine Einrichtung zu schaffen, die auf unsere Probleme aufmerksam macht und den Ortsvorsteher unterstützt. Es waren Otto Otten, Eduard Ahrends und Johann Martens, die alle Bürger des Ortes Eggelingen einluden, am 27. März 1979 im Gemeindesaal der Kirche an einer Versammlung teilzunehmen, in der die Gründung eines Bürgervereins besprochen und eventuell beschlossen werden sollte. Das Protokoll über diese Versammlung befindet sich bei den Akten des Bürgervereins und lautet folgendermaßen: "Eggelingen, den 27. März 1979 Protokoll der Bürgerversammlung vom 27.3.1979 im Gemeindesaal zu Eggelingen Ortsvorsteher Otto Otten eröffnete um 20.00 Uhr die Versammlung. Er konnte 76 Bürger des Ortes Eggelingen begrüßen. Ganz besonders begrüßte er Pastor Dubbert, dem die Sorgen Eggelingens auch am Herzen lagen. Otto Otten begründete dann die Zusammenkunft des heutigen Abends. Er ging eingehend auf die Sorgen und Probleme Eggelingens ein, die sich auf politischer Ebene nicht lösen lassen. Deshalb freute er sich, daß sich ein paar Bürger für einen Bürgerverein aussprachen und den heutigen Abend gestaltet und ermöglicht haben. 1. Gründung eines Bürgervereins Nach gründlicher Diskussion für und wider einen Bürgerverein bekannte sich eine große Mehrzahl zu einem Bürgerverein. Es sollen aus der Versammlung acht Bürgerinnen oder Bürger gewählt werden, die den Vorstand bilden. Dieser Vorstand soll Vertreter sein zwischen Bürger und Verwaltung und den Ortsvorsteher in seinen Obliegenheiten unterstützen. Aus der Versammlung gingen 15 Vorschläge hervor: Eduard Ahrends Otto Otten Harald Iderhoff Heinz Oltmanns Horst Wogt Johann Martens Elsbeth Degner Heidi Becker Harm Oltmanns Rudi Garrelts jun. Edda Jakobs Gretchen Martens Ludwig Groninger Otto Burchards Alfred Rieger Zu Stimmzählern wurden Hanna Eschen, Pastor Dubbert und Claas-Dirk Becker ernannt. Gewählt wurden: Otto Otten 58 Stimmen Harald Iderhoff 53 Stimmen Eduard Ahrends 49 Stimmen Horst Wogt 47 Stimmen Heinz Oltmanns 44 Stimmen Elsbeth Degner 35 Stimmen Heidi Becker 34 Stimmen Johann Martens 33 Stimmen 2. Ausbau der Warfstraße Otto Otten erklärte den Stand der Dinge, wie sie bisher ihren Verlauf nahmen in Ratssitzungen und Verwaltung. Vorgesehen ist eine Straße von 4,50 m Breite und ein einseitiger Bürgersteig von 1,50 m Breite. Die Kosten sind mit ca. 140.000,-- DM veranschlagt worden, wovon die Anlieger 30 Prozent tragen müssen. Anschließend stellte er dieses Thema zur Diskussion. Ludwig Groninger schlug einen Bürgersteig zum befahren vor, weil landwirtschaftliche Fahrzeuge sonst nicht aneinander vorbeifahren können. Pastor Dubbert schlug eine eingebaute Markierung vor. Otto Otten forderte vom Stadtrat eine Bürgerbefragung. Theo Tholen forderte eine Auslegung des Planes in Eggelingen. Hans Galts schlägt eine Aussprache mit den Anwohnern der Warfstraße vor. 3. Bebauungsplan Otto Otten erklärt die Schwierigkeiten eines Bebauungsplans. Die vorgesehenen Flächen müßten im Flächennutzungsplan verzeichnet sein, sonst würde von der Regierung jeder Antrag abgelehnt werden. Otto Otten meint, die Fläche zwischen Greehörner und Eggelinger Siedlung wäre im Flächennutzungsplan ausgewiesen. Wollte man in dieser Sache etwas unternehmen, müßten Bauwillige vorhanden sein und das Land müsse zur Verfügung stehen. Pastor Dubbert schlug eine Lückenbebauung im Dorf vor, um das Dorfbild zu verschönern. 4. Verschiedenes Unter diesem Punkt wurden Wünsche und Anregungen entgegengenommen. Adolf Decker möchte Kinderspielplätze ausgewiesen haben. Rainer Decker wünscht eine Geschwindigkeitsbegrenzung von Ortsschild zu Ortsschild. Theo Tholen schlägt eine Straßenbeleuchtung für die Siedlungen vor; außerdem wünscht er sich den Ausbau des Weges "Runddeel". Otto Otten möchte einen neuen Pfad über "Up Höcht". Hanna Eschen weist auf den katastrophalen Zustand der Bushaltestelle hin. Otto Burchards beanstandete den Streu- und Räumdienst der Stadt während des Winters. Alice Memenga klagt über schlechte Lebensmittelzuführung während der Schneekatastrophe. Otto Burchards weist auf den schlechten Zustand der Straßenböschung des Greehörner Weges hin. Otto Otten versprach, daß sich der Vorstand des Bürgervereins diese Wünsche und Anregungen merken werde und schloß um 23.30 Uhr die Versammlung." Soweit das Protokoll über die erste Bürgerversammlung hier am Ort. Es zeigt auf, wie vielfältig die Probleme waren, wie groß aber auch das Interesse und die Bereitschaft der Einwohner, bei der Lösung dieser Probleme mitzuwirken. Die erste Sitzung des Vorstandes fand am 03.04.1979 im "Wappen von Wittmund" statt. Heinz Oltmanns wurde zum 1. Vorsitzenden, Heidi Becker zur 2. Vorsitzenden, Horst Wogt zum Kassenverwalter und Harald Iderhoff zum Schriftführer gewählt. Seitdem tagte der Vorstand des Bürgervereins durchweg einmal im Monat, zunächst noch in der Gaststätte "Wappen von Wittmund", bald jedoch abwechselnd in den Wohnungen der Vorstandsmitglieder. In der Jahresversammlung am 06.03.1980 legte der Vorstand der Versammlung den Entwurf einer Satzung vor, die nach Änderung und Ergänzung mit folgendem Wortlaut verabschiedet wurde: "Satzung des Bürgervereins Eggelingen § 1 Der Zusammenschluß führt den Namen Bürgerverein Eggelingen. Seine Anschrift ist die des jeweiligen ersten Vorsitzenden. § 2 Zweck und Aufgabe des Vereins ist es, die im Gebiet der früheren Gemeinde Eggelingen anstehenden Probleme, die die Allgemeinheit betreffen, aufzugreifen, sie möglichst selbst zu lösen oder, wenn das nicht möglich ist, sie den zuständigen Stellen vorzutragen und gegebenenfalls bei ihrer Lösung mitzuhelfen. § 3 Organe des Vereins sind die Bürgerversammlung und der Vorstand. § 4 Jährlich ist mindestens eine Bürgerversammlung abzuhalten. Die Bürgerversammlung ist nach schriftlicher Einladung ohne Rücksicht auf die Anzahl der Erschienenen in jedem Fall beschlußfähig. Abstimmungsberechtigt sind Bürger, die das 18. Lebensjahr vollendet haben. § 5 Der Vorstand, bestehend aus 8 Bürgern, wird von der Bürgerversammlung für die Dauer von 3 Jahren gewählt. § 6 Der Vorstand wählt aus seiner Mitte den ersten Vorsitzenden, seinen Vertreter, einen Schriftführer und einen Kassenverwalter. § 7 Der Verein wird vertreten von dem Vorstand, der auch die laufenden Geschäfte führt. § 8 über die Zusammenkünfte der Bürgerversammlung und des Vorstandes sind Protokolle zu führen. Diese und Unterlagen über Schriftwechsel sind aufzubewahren. § 9 Ein Beitrag wird nicht erhoben. Etwaige Geldeinnahmen und Geldausgaben sind in einem einfachen Kassenbuch zu buchen. Der Bestand ist am Jahresende nachprüfbar nachzuweisen. § 10 Diese Satzung tritt rückwirkend ab 27.3.1979 in Kraft." Soweit der Wortlaut der Satzung. Der Bürgerverein führt mithin keine Mitgliederliste. Jede Eggelinger Bürgerin und jeder Eggelinger Bürger kann sich als Mitglied betrachten und seine Anliegen in den Zusammenkünften vortragen. Der Verein ist bei keiner Behörde gemeldet und in keinem Register eingetragen. Ob es sich daher rechtlich überhaupt um einen Verein handelt, mag dahingestellt bleiben. Es bleibt den Eggelingern überlassen, wenn sie in der gewählten Form ihre Interessen wahrnehmen. Jedenfalls hat das bisher gut geklappt. Der Bürgerverein entwickelte in den folgenden Jahren erstaunliche Aktivitäten. Mit Nachdruck setzte er sich z. B. für die Erneuerung der Warfstraße, des Kirchlandweges und des Buswendeplatzes ein, sorgte dafür, daß das Neubaugebiet "Lange Land" entstehen konnte, setzte erfolgreich durch, daß in das renovierte Pfarrhaus wieder eine Pastorenfamilie einziehen und die Kirchengemeinde Eggelingen erhalten werden konnte, setzte Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der Kreisstraße durch und veranlaßte Maßnahmen zur Schulwegsicherung, z. B. die Installierung der Straßenbeleuchtung im Verlauf der Straße "Runddeel". Die Neuverlegung der Fußpfade "Up Höcht" und die Aufstellung von Ruhebänken an öffentlichen Straßen und Wegen, alles weitgehend in Eigenarbeit, gehen auf das Konto des Bürgervereins. Besonders stolz ist der Bürgerverein jedoch auf seine Initiative zur Anlegung eines Bolzplatzes für die Jugend. Das Häuschen und die Spielgeräte wurden ebenfalls zum großen Teil in Eigenarbeit aufgestellt. Bei der Einweihung wurde erstmals das Bolzplatzfest mit Spiel und Sport gefeiert, und weil es so gut gefiel, wird es in jedem Jahr wiederholt. Seitdem befaßt sich der Bürgerverein nicht nur mit Sachfragen, sondern leistet so seinen Anteil an Spaß und Geselligkeit. Viele der Probleme, die in der Gründungsversammlung am 27. März 1979 angesprochen wurden, sind mit Hilfe des Bürgervereins gelöst worden. Viele Wünsche sind jedoch noch nicht in Erfüllung gegangen, z. B. die Schaffung eines Verbindungsweges nach Asel und der Bau eines Radweges an unserer Kreisstraße. Mit diesen Themen und mit der Einbeziehung Eggelingens in das Dorferneuerungsprogramm wird sich der Bürgerverein in Zukunft zu befassen haben. Erste Vorsitzende des Bürgervereins waren 1988 Werner Oltmanns und von 1989 bis 1991 Harald Iderhoff. Seit 1991 ist Barbara Herten erste Vorsitzende. Das Amt des zweiten Vorsitzenden hat Johann Fauerbach inne. Greehörner Bude Die "Greehörner Bude": Was sich hinter diesem Begriff verbirgt, ist mit wenigen Worten kaum zu schildern. Ein offizieller Verein ist es nicht, sondern mehr eine Art "Jugendtreff". Die Eggelinger Jugend beteiligte sich in hervorragender Weise am öffentlichen Leben in unserer Dorfgemeinschaft. Viele junge Leute gehören zur Feuerwehr und sind Mitglieder des Boßelvereins und des Posaunenchores. Aber gelegentlich wollen sie auch unter sich sein. Leider gibt es hier kein offizielles Jugendheim, in dem sich die jungen Leute treffen und gemeinsam ihre Freizeit verbringen könnten. Wie schon die Feuerwehr, der Boßelverein und der Bürgerverein griffen sie zur Selbsthilfe und richteten sich in Greehörn in einem alten landwirtschaftlichen Nebengebäude ein Clubhaus ein. Viel Phantasie, handwerkliches Geschick und Fleiß kamen dabei zutage. Seitdem gibt es die "Greehörner Bude". Gelegentlich "verirren" sich auch betagtere Mitbürger nach dort. Sie werden dann freundlich aufgenommen, müssen jedoch bald erkennen, daß das für sie nicht der rechte Ort ist. Die Mitglieder der "Greehörner Bude" sind bei Spiel und Sport dabei, und ihre Mannschaft macht mit bei den Wettkämpfen anläßlich des Bolzplatzfestes. Ober die Grenzen unserer Ortschaft sind die Sportlerinnen und Sportler dieser Gruppe unter der Bezeichnung "Bude Eggelingen" bekannt, wenn sie z. B. bei den Hallenhandball-Turnieren in der KGS-Halle in Wittmund ihre Kräfte messen mit Jugendgruppen benachbarter Ortschaften. Schon öfter ist der Wunsch nach einem "richtigen" Jugendheim in Eggelingen laut geworden. Ob sich dieser Wunsch verwirklichen läßt, bleibt abzuwarten. Und dann bleibt natürlich noch die Frage, ob die "Treffs" dort so gemütlich und interessant wären wie in einer selbstgemachten "Bude". Die Theatergruppe Und nun ist noch die Theatergruppe zu erwähnen, die sich vor einigen Jahren neu etabliert hat unter der Leitung von Elke Burchards. Wir erwähnten schon, daß es solche Gruppen auch früher hier gegeben hat. Sie waren damals durchweg "Anhängsel" der Vereine, auch der Feuerwehr. Die jetzige Theatergruppe ist unabhängig. Sie ist eine Art "Wanderbühne" und erfreut ihre Besucher mal im Gemeindesaal, mal bei den Erntefesten auf den Höfen und beim Wintervergnügen der Feuerwehr und des Boßelvereins. Auch im Dorfgemeinschaftshaus in Asel hat sie schon gastiert. Mit viel Mühe und Geschick muß jeweils die provisorische Bühne aufgestellt werden. Das Einstudieren der Theaterstücke, zumeist plattdeutsche Lustspiele, erfordert viel Zeit und Mühe. Aber die "Schauspieler" und ihre Helfer sind mit großen Eifer am Werk. Ihre Vorstellungen sind immer ausverkauft, und das Publikum reagiert mit dankbarem Applaus.
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